Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Mittwoch, 02.03.2011

Vorfahrt für eigenständiges Experimentieren

Bildung: Bertha-von-Suttner-Schule weiht sanierten naturwissenschaftlichen Trakt ein - Kosten von 1,7 Millionen Euro

Es brodelt im Reagenzglas, das Till Glab über den Bunsenbrenner hält. Mit seinen Klassenkameraden Dennis Rommel, Hadiya Korash und Donjeta Gacaferi steht der Fünftklässler am großen Pult im nagelneuen Chemieraum und zeigt den Gästen ein naturwissenschaftliches Experiment.

Landrat Thomas Will (SPD) und weitere Vertreter der Kreisverwaltung, Lehrer, Mitglieder des Fördervereins sowie die Leiterin der Bertha-von-Suttner-Schule, Ute Zeller, hören den Ausführungen der jungen Schüler aufmerksam zu. Anlass für das Treffen in der Integrierten Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe ist die Einweihung des sanierten naturwissenschaftlichen Traktes.

Ein technischer Defekt hatte vor zwei Jahren einen Schwelbrand in der Suttner-Schule verursacht und etliche Räume unbenutzbar gemacht. Für 1,7 Millionen Euro sind die 15 Räume des naturwissenschaftlichen Traktes von der Kreisverwaltung saniert worden. "Wir wollten aber nicht lediglich die alten Gegebenheiten wieder herstellen, sondern die Möglichkeit nutzen, die Räume an die veränderten Rahmenbedingungen der pädagogischen Konzepte anzupassen", sagt Thomas Will.

In den naturwissenschaftlichen Fächern erfolgt die Vermittlung des Stoffs nun nicht mehr wie früher in Hörsälen, die Frontalunterricht begünstigen. Nach der Sanierung stehen jetzt die Schüler im Mittelpunkt. Sie haben die Möglichkeit, an kleinen, mit Anschlüssen und Waschbecken ausgestatteten Vierer-Tischen gruppenweise eigenständig zu experimentieren.

Spaß an Versuchen haben die Fünftklässler Till Glab und Donjeta Gacaferi im neuen
naturwissenschaftlichen Trakt der Bertha-von-Suttner-Schule in Mörfelden-Walldorf.
Foto: Timo Jaworr


"Naturwissenschaft wird erst durch das selbstständige Ausprobieren zugängig und interessant", sagt Schulleiterin Ute Zeller. Chemie- und Biologielehrerin Margrit Geffert-Holl freut sich besonders über den Umbau des Nawi-Traktes: "Die Grundausstattung ist sehr gut. Wir verfügen jetzt über Geräte wie die wissenschaftlichen Labore der Universitäten. Für die Anschaffung weiterer Materialien sind wir allerdings auf Spenden angewiesen." Die Schulleiterin hob ebenfalls den "besonderen Bonus" der Sanierungsmaßnahme für die Bertha-von-Suttner-Schule hervor: die Labore. Diese glichen mit ihrer Ausstattung denen der chemischen Industrie, sagte Zeller.

Seit Ende vergangenen Jahres wurde der Biologie- und Chemieunterricht schrittweise in die neuen Räumen verlegt. Zeller: "Bis dahin mussten die Lehrer die Experimente per Simulation an den Smartboards demonstrieren. Nun können die Schüler wieder praktisch üben, weil der Kreis zügig gehandelt hat."

Die Bertha-von-Suttner-Schule sei in der Vergangenheit Ausgangspunkt für jede Menge beispielhafte Ideen für die Schulen im Kreis gewesen, lobte Landrat Will, der auf die umfangreichen Investitionen verwies, die der Kreis in den zurückliegenden Jahren in der Mörfelden-Walldorfer Schule getätigt habe. Will kam auf die stolze Summe von 15 Millionen Euro innerhalb von zwölf Jahren. "Und wir sind noch nicht fertig", hob der Sozialdemokrat hervor. Der Spatenstich für ein neues Schulgebäude, in dem etwa 300 Oberstufenschüler Platz haben werden, soll bald erfolgen. Auch der Startschuss für das Projekt Campus Bertha - die Modernisierung der gesamten Außenanlage - ist bereits für das Frühjahr geplant.

Bericht: Timo Jaworr

Quelle: Groß-Gerauer Echo vom 02.03.2011
echo-online.de